Presseinformation der Bürgerinitiative „VeNeTe, so nicht!“
Bürgerinitiative wird Einwände fristgerecht einreichen.
Wie zu erwarten war, wurde das Genehmigungsverfahren der geplanten Müllumlade in Nettetal pünktlich nach der Kommunalwahl eröffnet. Umso weniger überraschend ist es, dass die vom ABV in Person von Hans-Willy Troost vor der Wahl gemachten Versprechen sich im Antrag nicht wiederfinden. Von werktäglich garantiert besenreinen Hallen, stetig geschlossenen Toren zwischen den Anlieferungen und der Möglichkeit der Räderwäsche für die LKW um die Zufahrtswege die unmittelbar an landwirtschaftlich genutzte Flächen grenzen, vor Verschmutzungen und Keimbelastungen zu schützen ist nicht viel zu finden.
Das ausgeklügelte Schädlingsbekämpfungssystem besteht darin, Fallen für Mäuse und Ratten aufzustellen. Das wird die Schädlinge sicher nicht davon abhalten sich am „reich gedeckten Tisch“ in der Müllumlade zu bedienen. Von der Bewertung der Verkehrsbelastung einmal ganz abgesehen. Die bereits bestehenden verkehrsintensiven Betriebe sowie der bestehende Antrag des Planfeststellungsverfahrens der CargoBeamer Terminal GmbH finden keinerlei Beachtung. Ebenso die Nähe zum neuen Wohngebiet (Ka-283 „Modellsiedlung Juiser Feld“) wird nicht erwähnt oder gar absichtlich verschwiegen?
Man wird das Gefühl nicht los, dass dem ABV als Antragsteller die Entwicklungen rund um das Gewerbegebiet in Nettetal-West in den letzten beiden Jahren verborgen geblieben sind. Natürlich versteht man die Ängste und Sorgen der Bürger nicht, wenn einem die aktuellen örtlichen Begebenheiten nicht bekannt sind.
Die Befürchtungen der Bürgerinitiative scheinen sich also zu bewahrheiten. Dass sich die geplanten Herstellungskosten bereits von anfänglich 4,3 Millionen Euro auf aktuell „voraussichtlich“ 7,8 Millionen Euro erhöht haben bestätigt ebenfalls die Sorge, dass der Kreis Viersen wie auch bereits beim Kreisarchiv in Kempen mit den Kostenschätzungen überfordert ist und dies den Bürgern im Kreis Viersen teuer zu stehen kommen wird.
Zum Pachtangebot der EGN für die bestehende Anlage in Viersen Süchteln, hat sich der ABV noch immer nicht öffentlich geäußert. Auch hier ist leider davon auszugehen, dass die zugesagte ergebnisoffene Prüfung der Pachtlösung nur ein Vorwand war, um die Bürger zu beruhigen. Ein Ergebnis wird längst vorliegen. Leider ist aber auch von der EGN hier keine öffentliche Stellungnahme zu bekommen. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass die Kosten für einen Neubau und Eigenbetrieb der Anlage in Nettetal deutlich über den Pachtkosten der Anlage in Süchteln liegen werden, der ABV aber dennoch an seinen Planungen für Nettetal festhält. Über die Gründe könne man nur spekulieren.
Da auch mit einem Einlenken der Kreispolitik nicht mehr zu rechnen ist, bleibt der Bürgerinitiative aktuell noch die Möglichkeit offiziell Einwände in das Verfahren einzubringen. Aktuell ist die Prüfung des Antrages des ABV noch nicht vollständig abgeschlossen, aber die Bürgerinitiative wird die Einwände fristgerecht bei der Genehmigungsbehörde einreichen.