Presseinformation der Bürgerinitiative „VeNeTe, so nicht!“
Am 11.01.2018 lud die BI zu einer weiteren Informationsveranstaltung zum geplanten Bau des WLZ
im Gewerbegebiet VeNeTe in Nettetal ein. Rund 500 Bürger folgten der Einladung, darunter auch
Bürgermeister Christian Wagner und Ortsvorsteher Ingo Heymann. Der eingeladene Landrat ließ sich
vom 1. Betriebsleiter des ABV Andreas Budde vertreten. Von den eingeladenen Vertretern der Stadt
Nettetal im Kreistag erschien lediglich Hans-Willy Troost (FDP). Alle anderen Vertreter sagten Ihre
Teilnahme ab, was die BI sehr bedauerte. Die BI informierte zunächst über den Status quo und über
die bisher ergriffenen Maßnahmen, ehe zu den Kernaussagen in der Antwort des Landrates auf den
offenen Brief der BI Stellung genommen wurde. Während der Landrat wenig konkrete Antworten
auf die Fragen der BI gegeben hatte und die geforderten belegbaren Zahlen schuldig blieb, wartete
die BI mit recherchierten Fakten und Zahlen auf, die einige Behauptungen glaubhaft widerlegen
konnten. Heiß diskutiert wurde im Anschluss eine offiziell verlesene Stellungnahme des
Anlagenbetreibers in Viersen Süchteln, der EGN mbH. Die BI hatte den Anlagenbetreiber mit einigen
offen Fragen angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Laut der EGN gibt es keinen, wie vom
Kreis Viersen behauptet, automatisch auslaufenden Vertrag, der eine Eigenlösung in Nettetal
zwingend notwendig macht. Im Gegenteil, der aktuelle Vertrag kann langfristig fortgeführt werden.
Der Preis des Umladens wird über eine von beiden Seiten vereinbarte Preisklausel festgelegt, so dass
die Behauptung die EGN würde ihre „Monopolstellung“ ausnutzen können haltlos ist. Weiterhin
wurde erläutert, dass durch das reine Umladen an einem anderen Standort keine
Millioneneinsparungen möglich sind. Hauptkostentreiber der Abfallgebühren sind die Kosten für die
Müllverbrennung. Und für die Anbieter der Verbrennungsleistung sei es unerheblich, ob der Abfall
aus Viersen-Süchteln oder Nettetal-Kaldenkirchen angeliefert wird. Sollten die Kostenschätzungen
des ABV nicht zu realisieren sein, wovon inzwischen auszugehen ist, müssen die Mehrkosten auf die
Bürger im Kreis Viersen umgelegt werden. Weiterhin bleibt festzuhalten, dass es durch eine
Eigenlösung des Kreises zukünftig gar keinen Wettbewerb, statt wie gefordert mehr Wettbewerb
geben würde. Man beraubt sich also der eigenen Argumente.
Aus Sicht der BI, sind damit die Hauptargumente für den Bau eines eigenen WLZ aus wirtschaftlichen
Gründen widerlegt und die Bürger des Kreises Viersen fordern den ABV und die EGN auf, sich wieder
an einen Tisch zu setzen um eine gemeinsame für beide Seiten wirtschaftliche Lösung zu finden. Die
EGN hat bereits Gesprächsbereitschaft in Ihrem Schreiben signalisiert. Es gibt also eine
wirtschaftliche Alternative zum Neubau einer eigenen Anlage und eine Investition von über 10
Millionen € auf Kosten der Steuerzahler ist vermeidbar!
Sprecher der Initiative
Claus Albrecht